Autor: Bianca Kunze, Stillberaterin IBCLC

Finger weg von diesen 6 Diäten in der Stillzeit!

Zugegeben: In der Schwangerschaft nehmen die meisten von uns Frauen doch ein paar Kilo mehr zu, als wir uns das erhofft haben. Das ist nicht schlimm, denn in der Stillzeit nehmen wir ganz einfach wieder ab. Durch das Stillen hat unser Körper einen Mehrbedarf von bis zu 500 kcal am Tag. Wenn du dich also gesund und ausgewogen ernährst, nimmst du wie von alleine ab. 500 kcal muss man erst einmal schaffen, abzulaufen… Also ich würde vermutlich vorher vom Laufband kippen! Dein Körper -und somit auch deine Brust- kann aber nur gut funktionieren, wenn du dabei auch gesund isst. Also:

Vermeide diese 6 Diäten, denn sie schaden deiner Milchproduktion!

1. Großes Kaloriendefizit

Dein Körper benötigt Nährstoffe um Muttermilch produzieren zu können und wenn du eine sehr strikte Diät einhälst, ist die Chance groß, dass du ihm diese Nährstoffe nicht lieferst! Zähle also nicht zu strikt Kalorien, sondern achte lieber darauf, gesund zu essen. Wenn du dich an eine gesunde, ausgewogene Ernährung hälst, kann nichts mehr schief gehen. Denk dabei immer an die 500kcal extra! Wenn du nun auch noch, statt im Büro zu sitzen wie früher, viel mit deinem Baby in der Tragehilfe umher läufst, dann verbrennst du noch mehr Kalorien nebenbei.

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2. Hoher Koffeinkonsum

Ich kann mich noch an den ersten Kaffee nach der Entbindung erinnern… Die beste Tasse Kaffee in meinem Leben! Heute weiß ich, dass ich auch in der Schwangerschaft hin und wieder einen Kaffee hätte trinken dürfen, doch da ich alles so gut wie möglich machen wollte um mein Baby nicht zu gefährden, habe ich ganz auf Koffein verzichtet. Gönn dir ruhig auch in der Stillzeit hin und wieder einen Kaffee. Wir alle wissen, dass Koffein einen nach mancher schlafloser Nacht retten kann. Aber fang nicht an, Koffein in großen Mengen zu konsumieren. Das kann dazu führen, dass dein Baby noch unruhiger wird, denn kleine Mengen gehen in die Muttermilch über. Gönn dir einen Kaffee nach der Stillmahlzeit, dann ist der Koffeingehalt in deiner Muttermilch beim nächsten Stillen nicht besonders hoch. So kommst du nicht in einen Teufelskreis, in dem du versuchst, durch Kaffee fit zu bleiben, weil dein Baby unruhig ist, dein Baby aber durch das viele Koffein immer unruhiger wird.

3. Diäten mit hohem Fettanteil

Beispielsweise die Atkins Diät, bei der auf viel Fett gesetzt wird, ist keine gute Idee in der Stillzeit. Verzichte lieber auf Fleisch und Molkereiprodukte mit hohem Fettanteil. Im Fett der Tiere werden die Giftstoffe eingelagert. In der heutigen Tierhaltung mit hohem Einsatz beispielsweise von Antibiotika ist es daher möglich, dass auf diesem Wege Giftstoffe in deine Muttermilch eindringen, die du in deinem eigenen Körper nicht vermutet hättest. Das soll jetzt nicht heißen, dass du dich vegan ernähren sollst, sondern lediglich, dass du zu Fleisch und Molkereiprodukten mit einem niedrigeren Fettanteil greifen solltest. Auch Bioprodukte können eine bessere Idee sein, als herkömmlich produzierte Waren.

4. Diäten die einzelne Nahrungsbestandteile ausschließen

Dein Körper benötigt Eiweiße, Kohlenhydrate und Fett um deinem Baby die bestmögliche Nahrung zu produzieren. Verzichte also nicht strikt auf einen dieser Bestandteile! Weder LowCarb noch LowFat oder ähnliche Diäten sind für die Stillzeit gut geeignet. Achte lieber auf eine ausgewogene Ernährung beim Stillen und du wirst sowieso abnehmen!

5. Nahrungsergänzungsmittel aus Kräutern

Viele Nahrungsergänzungsmittel basieren auf Kräutern – genauso wie viele Medikamente! Verzichte in der Stillzeit lieber auf solche Hilfsmittel und ess stattdessen lieber ausgewogen. So bekommt dein Körper alles, was er braucht! Häufig kann man gar nicht richtig nachvollziehen, was tatsächlich in solchen Mitteln alles verarbeitet wurde. Und selbst vermeintlich gesunde Kräuter, wie zum Beispiel Pfefferminze können dazu führen, dass deine Milch weniger wird. Das gilt zum Beispiel auch für Salbei. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist in der Stillzeit alles, was dein Körper braucht.

6. Quecksilber belastete Fischsorten in großen Mengen

Die Empfehlung gewisse Seefischsorten zu vermeiden gilt nicht nur für die Schwangerschaft, sondern auch für die Stillzeit. Wenn man es genau nimmt, ist es natürlich auch danach, wenn du abgestillt hast, nicht sinnvoll, zu viel Quecksilber belasteten Fisch zu essen. Das sagt uns vermutlich der gesunde Menschenverstand.

Das klingt erst einmal nach sehr vielen Einschränkungen, aber so ist es eigentlich gar nicht. Wenn man es genauer betrachtet, handelt es sich einfach darum, ausgewogen zu essen und nicht in extreme zu verfallen. Höre auf dein Herz, höre auf dein Baby! Wenn du den Eindruck hast, dass dein Kind unruhiger wird, vielleicht Bauchweh bekommt, jedes Mal, nachdem du ein Lebensmittel verzehrt hast, dann verzichte erst einmal darauf. Schau, ob die Bauchschmerzen dadurch besser werden. Wenn ja, würde ich erst einmal auf das jeweilige Nahrungsmittel verzichten. Es handelt sich ja nur um einen beschränkten Zeitraum und mir persönlich fällt kein Lebensmittel ein, auf das ich weniger hätte verzichten wollen, als auf Schlaf 🙂

Es gibt auch Lebensmittel, die dich Milchproduktion anregen. Wenn du dazu mehr wissen möchtest, lies gerne meinen Artikel über 3 Booster für die Milchbildung.

Ich hoffe, mein Artikel hat dir geholfen und du genießt eine schöne Stillzeit mit deinem Baby. Lass gerne einen Kommentar da, stell mir fragen, wenn etwas nicht klar ist und teil meinen Artikel, wenn er dir gefallen hat.

Liebe Grüße

Deine Bianca